Nutzerzentrierter Datenschutz: Die politischen und technischen Änderungen des TCF 2.2

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Mit TCF 2.2 erwartet Nutzerinnen und Nutzer eine neue Ära des datenschutzorientierten Online-Erlebnisses. Politische Änderungen bringen strengere Anforderungen an die Einwilligung für personalisierte Werbung und Inhalte mit sich, während technische Aktualisierungen die Effizienz und Transparenz verbessern.

Um den steigenden Anforderungen der ePrivacy-Richtlinie und der Datenschutz-Grundverordnung gerecht zu werden sowie den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzern zu entsprechen, stehen in den kommenden Wochen bedeutende politische sowie technische Änderungen im Rahmen des Transparency and Consent Framework (TCF) 2.2 bevor. Ziel des ausführenden IAB Europe ist es, den Datenschutz und die Einwilligung benutzerfreundlicher zu gestalten und ein transparentes und datenschutzkonformes Online-Ökosystem zu schaffen.

Politische Änderungen

Eine der wichtigsten Änderungen des TCF 2.2 betrifft die Rechtsgrundlage für die Personalisierung von Werbung und Inhalten. Ab sofort ist nur noch die Zustimmung (Consent) als akzeptable Rechtsgrundlage für bestimmte Zwecke zulässig, während das legitime Interesse nicht mehr verwendet werden kann. Darüber hinaus wurden die Namen und Beschreibungen der Zwecke und Funktionen überarbeitet und mit benutzerfreundlichen Beschreibungen versehen, die reale Anwendungsfälle aufzeigen. Anbieter sind nun verpflichtet, zusätzliche Informationen über ihre Datenverarbeitung bereitzustellen, wie beispielsweise die Kategorien der erhobenen Daten, Aufbewahrungsfristen und berechtigte Interessen, falls relevant. Um die Transparenz für Nutzerinnen und Nutzer zu erhöhen, müssen Consent Management Platforms (CMPs) zudem die Gesamtzahl der Anbieter, die eine Rechtsgrundlage suchen, offenlegen.

Technische Aktualisierungen

Neben diesen politischen Änderungen wurden auch technische Aktualisierungen vorgenommen: Die Funktion „getTCData“ wurde abgeschafft und Anbieter werden dazu aufgefordert, eventListeners zu verwenden, wo dies möglich ist. Weiter wurde die Global Vendor List (GVL) aktualisiert und enthält nun zusätzliche Informationen wie die Taxonomie der Datenkategorien, Datenaufbewahrungsfristen je nach Zweck und Unterstützung für mehrsprachige URL-Erklärungen.

In diesem Zusammenhang wichtig ist die Beachtung der Fristen:



Vendoren haben bis zum 30. Juni 2023 Zeit, ihre Registrierung in der Global Vendor List mit den neuen erforderlichen Informationen zu aktualisieren und müssen bis zum 31. Juli 2023 ein Formular zur Bewertung der TCF-Compliance ausfüllen und einreichen. Ab dem 10. Juli 2023 müssen CMPs ihre Skripte auf einer anderen Domäne als den Subdomänen von consensu.org hosten. Die Umsetzungsfrist für die neuen Richtlinien und Spezifikationen endet am 30. September 2023.

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